Die Haushalts- und Finanzpolitik hat in den vergangenen 50 Jahren viele Krisen und Schocks miterlebt, aber die Grundfragen sind dabei unverändert geblieben.
Fiskalpolitik vor 50 Jahren und heute – Expansion, Stabilisierung und Konsolidierung
Institut der deutschen Wirtschaft (IW)
Die Haushalts- und Finanzpolitik hat in den vergangenen 50 Jahren viele Krisen und Schocks miterlebt, aber die Grundfragen sind dabei unverändert geblieben.
Ähnlich wie heute drehte sich der Diskurs zu den öffentlichen Finanzen vor einem halben Jahrhundert um unzureichende Investitionen, steigende Zinsausgaben sowie den Sinn und Zweck von Haushaltsdefiziten.
Nach den Zeiten des "Wirtschaftswunders" in den 1950er und 1960er Jahren, in denen die prosperierende Wirtschaft nicht nur zu allgemeinem Wohlstand, sondern auch zu sprudelnden Einnahmen und einer komfortablen Situation in den öffentlichen Kassen geführt hatte, kam in den 1970er Jahren die erste große Herausforderung für die Fiskalpolitik. Der wesentliche Grund dafür war die erste Ölkrise von 1973, die zu steigenden Energiepreisen und einer erhöhten Inflation führte. Um die steigenden Lebenshaltungskosten zu kompensieren, steuerte die sozialliberale Bundesregierung unter Willy Brandt mit höheren Sozialausgaben entgegen. Gleichzeitig wurden Steuern erhöht, um eine Überhitzung der Wirtschaft zu vermeiden und die Ausgabenausweitung zu finanzieren. Auch die Sozialbeiträge stiegen. In der Folge wuchsen die Haushaltsdefizite, wobei vor allem der Bund neue Schulden aufnehmen musste.
<iframe class="everviz-iframe" src="https://app.everviz.com/embed/Bl-pB0leB/?v=18" title="Chart: Staatsquote und Abgabenquote von 1970 bis heute" style="border: 0; width: 100%; height: 500px"></iframe>
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